Fahnen in Europa

Reiseinformationen Malta

Nützliches und Interessantes


Informationen zu Einreisebestimmungen sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise finden Sie auf den Seiten des auswärtigen Amts. Für Personen mit anderer als der deutschen Staatsangehörigkeit gelten abweichende Einreisebestimmungen. Detaillierte Informationen zur Einreise erhalten Sie bei den entsprechenden Botschaften.

Land und Leute

Lage

Die Inseln Malta, Gozo und Comino, die den Staat Malta bilden, liegen im Mittelmeer, südlich von Sizilien.

Fläche: 315,6 km² (Malta 245,7 km², Gozo 67,1 km², Comino 2,8 km²).

Verwaltungsstruktur: 6 Bezirke.

Einwohner

Bevölkerung: ca. 416.100

Städte:
Valletta (Hauptstadt von Malta, auf der Insel Malta) ca. 5.800
Birkirkara (auf Malta) ca. 21.500
Mosta (auf Malta) ca. 19.600
Qormi (auf Malta) ca. 16.300
Zabbar (auf Malta) ca. 14.800
Sliema (auf Malta) ca. 13.500
San Gwann ca. 12.100 (auf Malta)
Rabat (größte Stadt auf Gozo) ca. 11.200

Sprache

Auf Malta wird Maltesisch und Englisch gesprochen. Italienisch wird ebenfalls vielfach gesprochen und verstanden.

Zeitverschiebung

Mitteleuropäische Zeit (MEZ); auch in Malta gilt die europäische Sommerzeit.

Klima

Klimainformationen

Malta hat Mittelmeerklima mit durchschnittlichen Temperaturen von 14°C von November bis April und 23°C von Mai bis Oktober. Die durchschnittlichen Höchsttemperaturen liegen bei 26°C im Mai, 30°C im Juni, 34°C im Juli und 33°C im August. Selbst im September klettert das Thermometer noch auf 30°C. Die Sommermonate sind meist niederschlagsfrei, die Temperaturen können in dieser Zeit zum Teil auch bis auf 42°C steigen. Trotz dieser hohen Temperaturen ist die Hitze immer erträglich, da meistens Meereswinde wehen. Auch im Dezember ist es mit 17°C sehr mild. Schnee und Frost gibt es auf Malta nicht.

Beste Reisezeit

Mai bis Anfang November.

Sehenswertes

Valletta

Die maltesische Hauptstadt ist eine der sehenswertesten Festungsstädte in Europa. Die gewaltigen Mauern sind noch fast vollständig intakt. Zwischen den alten Häusern, Kirchen und Palästen drängen sich noch keine modernen Neubauten aus Glas und Beton. Der Autoverkehr ist weitgehend aus der Innenstadt verbannt. Kleine Läden statt Kaufhausketten bieten ihre Waren an. Valletta ist eine am Reißbrett entstandene Stadt, was das rasterförmige Netz aus sich rechtwinklig schneidenden Straßen belegt.

An der Spitze der Sciberra-Halbinsel steht das legendäre Fort St. Elmo. Der Republic Street folgend stößt man auf die bedeutendsten Ordensbauten und die wichtigsten Plätze der Stadt. Sehenswert sind in Valletta u.a. der Großmeisterpalast, das Fort Elmo, die St. John´s Co-Cathedral, die Auberge d´Italie und die Hastings- sowie die die Lower Baracca Gardens.

Das Großmeistergebäude ist das prunkvollste weltliche Gebäude auf Malta und war einst offizielle Residenz der Großmeister. Heute ist es Sitz des Parlamentes und bei Sitzungen bis auf die Waffenkammer geschlossen.

Das Fort St. Elmo wurde 1530 von den Ordensrittern als kleine Festung übernommen und ausgebaut. Es spielte während der Belagerung Maltas von 1565 eine entscheidende Rolle bei dem Sieg über die Türken. Auf dem Platz vor dem Fort kann man die Öffnungen unterirdischer Getreidespeicher besichtigen.

Die St. John's Co-Cathedrale gilt als Hauptkirche des Johanniterordens und wurde von 1573 bis 1578 erbaut. Für die Aufnahme in den Orden überbrachte jeder Ritter ein Geschenk, das für die Ausstattung der Kirche verwendet wurde. Die äußere Fassade ist schlicht gehalten, um Feinde von dem wertvollen Inneren abzulenken. Der gesamte Kirchenboden ist mit 375 Grabplatten aus farbigem Stein bedeckt. Die Namen und Taten der Ritter sind dort in lateinischer Sprache vermerkt. Als bedeutendstes Einzelwerk gilt das Altarbild von Caravaggio.

Die Auberge d´Italie (heutiges Hauptpostgebäude) bewohnten die italienischen Ordensritter. In den kleinen Gartenanlagen Hastings Gardens und Lower Baracca Gardens kann man sich von der Besichtigungstour durch Valletta erholen.

Mit Kindern bietet sich auch ein Besuch der Malta Experience an, einer Audiovisionsshow, die eine Kurzfassung der maltesischen Geschichte bietet.

Kunstinteressierte sollten auch das Nationalmuseum der Schönen Künste besuchen.

Mdina/Rabat

Mdina und Rabat bilden heute eine Doppelstadt im Herzen der Insel. Ihr sollte man einen ganzen Urlaubstag widmen.

Der kleine mittelalterliche Ort Mdina war einst die Hauptstadt Maltas. Er liegt weithin sichtbar auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Felsplateau. Die Engländer lösten als die letzten Feldherren der Insel die Universitá de facto auf. Damit wurde Valetta zum Zentrum der Insel und Mdina wurde dem maltesischen Adel übergeben. Das aristokratische Ambiente der Stadt blieb erhalten und auch heute noch wohnen die meisten der 900 Einwohner in alten Adelspalästen. Bei einem Spaziergang durch die engen Gassen kann man dieses zurückgezogene Leben der Stadt regelrecht spüren. Die Häuser und Palazzos führender Adelsfamilien sind bemerkenswerte Blickfänge bei einem Spaziergang. Sehenswert sind u.a. auch der Bastion Square, von dem man einen schönen Ausblick genießen kann, das Benediktinerinnen-Kloster, die Kathedrale St. Peter und Paul und die Katakomben unter den Kirchen der Stadt. Besonders interessant sind die St. Agatha-Katakomben, eine unterirdische Gräberstadt, die Maltas älteste Fresken aus römischer und frühchristlicher Zeit birgt.

In Rabat bestimmt, im Gegensatz zur "stillen" Schwesterstadt Mdina, das typische maltesische Treiben den Alltag.

Marsaxlokk

Marsaxlokk liegt im äußersten Osten der Insel. In dem romantischen Fischerdorf Marsaxlokk ist der Tourismus fast bedeutungslos, obwohl hier die meisten Fotos für die Fremdenverkehrswerbung gemacht werden.

Der wohl größte Straßenmarkt Maltas findet jeden Sonntagmorgen hier statt. Man findet Textilien, Werkzeuge, Obst- und Gemüse, Fisch sowie Gebrauchsartikel aus aller Welt. Auch lebende Tiere, z.B. Hühner, werden hier angeboten. Bei einem Spaziergang entlang des Hafens kann man die bunten Boote von Marsaxlokk aus der Nähe betrachten oder sich in einem der vielen Fischrestaurants niederlassen.

Marsascala

Der Nachbarort von Marsaxlokk im Osten Maltas ist vom Fremdenverkehr geprägt. Hier schießen immer mehr Appartmenthäuser für Touristen aus dem Boden. Als Urlaubsort ist Marsascala zu empfehlen, wenn man weder die städtische Atmosphäre erleben noch in einem lauten Ferienzentrum wohnen möchte. Die dortigen Salinen wurden noch bis zum Zweiten Weltkrieg für die Salzgewinnung genutzt.

Cottonera

Die Städte Vittorosa, Senglea und Cospicua gehen heute ineinander über. Der Name Cottonera stammt von Großmeister Nicolas Cottoner, der im Jahre 1670 begann, einen aufwendigen Befestigungsring um die drei Städte zu errichten.

St. Paul´s Bay

Zwischen der Großen St. Paul´s Bay im Norden und der kleineren Salina Bay im Süden wurde die flache Halbinsel in den letzten 15 Jahren zum Ferienzentrum Maltas ausgebaut. In den neu gegründeten Orten Buggiba und Qawra stehen dicht gedrängt große Appartmenthäuser und Hotels, Restaurants, Bars und Geschäfte. Sonne, Strände und klares Wasser ziehen scharenweise Touristen an. Auch Taucher und andere Wassersportler kommen hier auf ihre Kosten.

Sliema/St. Julian´s

In Sliema und St. Julian´s stehen die meisten Hotels und Apartmenthäuser der Insel. Hier haben auch viele Feriensprachschulen ihren Sitz. Moderne Einkaufszentren machen den traditionellen Geschäften in Valletta Konkurrenz und nirgendwo auf Malta ist das Nachtleben so aufregend wie hier. Von Sliema aus kann man sich mit einem U-Boot, das eine Fahrt zu einem versunkenen Schiff unternimmt, oder mit einem Glasbodenboot auf eine Unterwasser-Safari begeben.

Mosta

Die Kirche von Mosta gilt als die größte Kirche auf Malta. Ihr Innenraum beeindruckt durch eine wunderschöne Kasettendecke, die der 60 m hohen Kuppel optische Tiefe verleiht. Erbaut wurde das Gotteshaus von 1833 bis 1860. Die Kirche bietet rund 12.000 Menschen Platz. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kuppel von einer deutschen Fliegerbombe durchschlagen, die jedoch wie durch ein Wunder nicht explodierte.

Blaue Grotte

Eine der schönsten Seegrotten auf Malta ist die Blaue Grotte. Kleine bunte Fischerboote stehen unterhalb des Parkplatzes bereit und befördern Besucher bis in die Grotte hinein. Hier überrascht das glasklare Farbenspiel des Wassers genauso wie die orangefarbenen Korallen an den Felswänden. Am besten ist dieses Naturschauspiel am Nachmittag zu beobachten.

Gozo

Acht Kilometer liegen zwischen Malta und der kleinen Insel Gozo, die landschaftlich äußerst vielfältig ist und mehr als einen Tagesausflug lohnt. Die Insel ist von Steilküsten geprägt, die nur wenig Raum für Sandstrände lassen, sodassvon Felsen und winzigen Kiesstreifen aus gebadet wird. Gozos bedeutendster Urlaubsort ist Marsalforn. Die historische Inselhauptstadt Victoria, die von den Gozitanern Rabat genannt wird, liegt im Inselinnern. Ihr Zentrum bildet der Marktplatz Indipendenza. Sehenswert sind hier die Zitadelle, die Kathedrale, die Fontana (ein Waschhaus aus dem 17. Jahrhundert), Astra und Aurora (die einzigen Opernhäuser der Inselrepublik Malta) sowie das Aquädukt. Ein Besuch der Zitadelle lohnt sich auch, wenn man ihre zahlreichen Museen und die Kathedrale nicht besichtigen möchte, da man von dort einen schönen Blick über Gozo und Victoria hat. Wer auch die Museen Victorias, die allesamt in der Zitadelle untergebracht sind, besuchen möchte, sollte sich besonders das Volkskundliche und das Archäologische Museum sowie die Kunsthandwerksausstellung vornehmen. In der letzteren, in der jeder Produzent seine schönsten Stücke ausstellen kann, bekommt man einen schönen Überblick über die maltesische Handwerkskunst und mögliche Souvenirs. Weitere Sehenswürdigkeiten auf Gozo sind u.a. Ta´Pinu, das bedeutendste Wallfahrtsziel der maltesischen Inseln, die Pfarrkirche von Xewkija mit ihrer 75 Meter hohen Kuppel und das Mühlenmuseum Ta´Kola.

Tempel

Auf Malta sind mehrere Tempel aus der Megalithkultur erhalten, die einen Besuch lohnen. Hier sind der Tempel von Hagar Qim, der Tempel von Mnajdra und der Tempel von Tarxien zu nennen. Auf Gozo befindet sich der Tempel von Ggantija. Die klar gegliederte Tempelanlage von Hagar Qim liegt an der Küstenstraße zwischen Ghar Lapsi und Zurrieq. 500 Meter unterhalb dieser Anlage liegt der Tempel von Mnajdra. Die drei Tempel dieses Komplexes stammen aus drei verschiedenen Phasen zwischen 3.500 und 2.900 v. Chr. Während vom ältesten Tempel kaum noch Überreste vorhanden sind, sind der zweite und der dritte Tempel gut erhalten. Die neolithischen Tempel von Tarxien (zwischen 3.800 und 2.800 v. Chr.) wirken zwar nicht so romantisch wie die von Hagar Qim und Mnajdra. Dennoch sind sie für Archäologen die bedeutendste Fundstätte der Insel. Die dort gefundenen einzigartigen Reliefs und Skulpturen sind jetzt im Archäologischen Museum von Valletta ausgestellt. In den Tempeln sind Kopien der Funde zu sehen, so dass Besucher nicht nur einen Eindruck von der Architektur der Megalithkultur, sondern auch von dem Kunstschaffen dieser Epoche erhalten. Der Besuch des Ggantija Tempels auf Gozo lohnt sich auch dann, wenn man auf Malta bereits alle Tempel besichtigt hat. Sein Mauerwerk ist besonders gut erhalten, und er ist landschaftlich schön in eine kleine Gartenanlage eingebettet. Vom Tempel aus kann man weite Teile von Gozo überblicken.

Sprachreisen nach Malta

Auf Malta wurde schon 1800 Englisch zur offiziellen Landessprache erklärt. Erst 1934 wurde auch die eigentliche maltesiche Sprache offiziell anerkannt. In der Folge ist Malta tatsächlich ein zweisprachiges Land, in dem beide Sprachen von der gesamten Bevölkerung gesprochen werden. Selbstverständlich lernen die Kinder Englisch schon in der Grundschule, und Zeitungen und Kulturveranstaltungen sind in englischer Sprache. Besucher aus Großbritannien bilden die stärkste Touristengruppe auf der Insel.

Sprachunterricht für Jugendliche und Erwachsene wird von vielen Schulen auf Malta angeboten, die neben dem qualifizierten Unterricht auch begleitende Freizeitprogramme ausgearbeitet haben. Gegenüber anderen englischsprachigen Reisezielen bietet Malta durch das ausgeglichene und warme Sommerklima eine stimulierende Urlaubsatmosphäre für den Spracherwerb.

Verhaltenshinweise

Landesspezifisches

Auf Malta spielt die katholische Kirche im Alltagsleben noch eine große Rolle. Die Kirche ist noch immer eine Macht im Staat. Sie hat nicht nur Einfluss auf die Politik, z. B. das Schulsystem, sondern auch im Privatleben. Bein Besuch einer Kirche sollten Schultern und Beine bedeckt sein.

Die Familie spielt eine große Rolle.

Malteser sind ausgesprochen gastfreundlich.

Die Briten haben deutliche Spuren auf Malta hinterlassen. Englische Disziplin trifft heute auf südländisches Temperament.

Es kann im geschäftlichen wie auch im privaten zu leichten Verspätungen von Seiten der Gastgeber kommen, was nicht als Zeichen geringer Wertschätzung zu deuten ist. Selber sollte man aber auf Pünktlichkeit achten.

Malteser schätzen englischen Humor. Leichter Humor hilft, die Atmosphäre bei Verhandlungen aufzulockern. Bei Verhandlungen sollte man seinen Standpunkt mit Argumenten untermauern, ohne aber unflexibel zu erscheinen.

Mit seinen rund 400.000 Einwohnern ist Malta sehr überschaulich. Kontakte sind daher sehr wichtig. Viele Dingen werden auf dem "kleinen Dienstweg" geklärt.

Im Sommer ist wegen der Hitze auch ein Hemd mit kurzen Ärmeln bei Geschäftskontakten akzeptiert. In den restlichen Jahreszeiten sollte auf Sakko, Hemd mit langen Ärmeln und Krawatte nicht verzichtet werden. Dezente Farben sind von Vorteil.

Hüllenloses Baden und "Oben ohne" ist auf Malta gesetzlich verboten und kann bestraft werden.